Luftstrom 2 Projekt

lu ftstr om 18

Das dreijährige Projekt „lu ftstr om“ (2017-2020) stellt eine facettenreiche elektronische Kammermusik für vier Blaswandler (EWI, Electronic Wind Instrument) in den Mittelpunkt.

In der Saison 2018/2019 präsentieren wir fünf neue Kompositionen in Basel, Luzern, Zürich, Karlsruhe, Münster, Bremen und Malmö

Orm Finnendahl (*1963)                Flock (UA)
Christoph Ogiermann (*1967)  

Mattia Bonafini (*1980)                  SEL – der Trailer  (UA)
Yannis Kyriakides (*1969)             Nightstreams (UA)
Ulrike Mayer-Spohn (*1980)          fEWI (UA)
Emilio Guim (*1981)                       Legend  (UA)

EW-4                                                  Electronic Wind Instruments
Sebastian Schottke                        Technik und Klangregie

Orm Finnendahl
Orm Finnendahl wird in einer neuen Komposition an seine Arbeiten im Zusammenhang mit Überlegungen zum „open source“ Gedanken anknüpfen, der die Interpreten aktiv und bereits im Entstehungsprozess gestaltend einbeziehen soll. Die Komposition verbindet eine interaktive, für Publikum und Interpreten sichtbare Grafik mit deren klanglichem Resultat.
Flock ist ein work in progress, dessen Fertigstellung auf einen längeren Zeitraum angelegt ist. 

Grundlage der Grafik ist die Implementierung einer „boids“ genannten Methode zur Simulation des Bewegungsverhaltens von schwarmähnlichen autonomen Objekten untereinander und in Bezug auf Hindernisse, das im Jahre 1986 vom Programmierer Craig Reynolds entwickelt wurde. Bei Flocks steuern die Interpreten mit Ihren Instrumenten in wechselnden Konstellationen die den Bewegungen der Objekte zugrundeliegenden
Parameter oder die Hindernisse selbst. Dabei lösen die grafischen Objekte kurze elektronische Klänge aus, deren klanglichen Eigenschaften von ihrer Position, Geschwindigkeit und den Hindernissen, mit denen sie interagieren, abhängen. Durch variable Verdichtungen wird die Wahrnehmung provoziert, in verschiedenen Grössenordnungen zwischen der Beobachtung von Details und statistischen Massenphänomenen zu wechseln.
Kurze Improvisationsstudien zeigen verschiedene Interaktionsformen der Interpreten mit der Grafik. Sie werden ergänzt durch installative, autonome Prozesse.

Yannis Kyriakides
Yannis Kyriakides wird eine Klangstrom durch die vier Blaswandler filtern, granulieren und manipulieren lassen. Die Spieler navigieren durch ein nächtliches Klangszenarium und manipulieren dieses.
Nächtliche Feldaufnahmen, die in Andros, Griechenland, über mehrere Nächte gemacht wurden, sind auf spektraler und zeitlicher Ebene verzerrt. Dies bildet die Klanglandschaft, die die vier EWI durchqueren. Jedes Instrument beschallt ihren Weg, als ob es mit einer Taschenlampe durch die nächtliche Landschaft wandert, wobei es eine sehr schmale Bandbreite des Klangs beleuchtet und zum Klingen bringt. Technisch gesehen werden die vom EWI gespielten Tonhöhen, ob kurze Pulse oder lange Glissandi, als diskrete Filter auf die Klanglandschaft abgebildet. Wir hören die Nacht durch die Perspektive der in der Komposition dargestellten Wege des Spielers.

Christoph Ogiermann/Mattia Bonafini  Der Titel ist, was es ist. Ein Trailer. Ein Trailer für das EIGENTLICHE (was ist DAS denn?) Stück von Bonafini und Ogiermann, das nach eigenen Gesetzen letztlich abendfüllend geworden ist und daher einen eigenen Zeit-Raum im kommenden Jahr braucht. Der Trailer zu SEL reisst die submusikalischen Themen an, gibt kurze Klangnotizen aus dem Verlauf des Stücks und gibt Einblicke in Situationen und Fragen aus der Zeit der Produktion.

Ulrike Mayer-Spohns
fEWI ist ein Auftragswerk des Arte Quartetts für das EW-4, das Electronic Wind Quartet, die elektronische Variante des Ensembles, das als EW-4, statt auf 4 akustischen Instrumenten, auf vier Blaswandlern spielt. Das Stück arbeitet spielerisch mit Zitaten aus 3 bekannten und/oder volkstümlichen Werken. Diese Werke sind in einzelne Bausteine fragmentiert und werden nacheinander zusammengebaut. Dabei sind die einzelnen Samples immer bestimmten Spielgriffen zugeordnet. Der Reiz des Stückes liegt zum einen darin, dass das Publikum den Bauprozess sozusagen in Echtzeit miterleben und nachvollziehen kann, da es die 3 Stücke kennt und deren Aufbau antizipieren kann. Zum andern liegt er im sukzessiven und verschmitzt-poetischen Übergang von synthetischen Klängen im ersten Abschnitt bis hin zu analogen instrumentalen und vokalen Samples, welche eigentümlicherweise elektronisch getriggert werden.

Emilio Guim
In der multimedialen Komposition von Emilio Guim werden vorproduzierte Videos der Musiker mit dem EWI gesteuert. Das Stück ist Guim’s Art Kerzen am Grab von drei Rock-Legenden anzuzünden, Scott Weiland (Stone Temple Pilots), Chris Cornell (Soundgarden) and Lane Staley (Alice in Chains).
Alle Sounds wurden auf der Grundlage von Samples der Stimmen dieser Sänger entwickelt, die dann mit Samples der EW-4-Mitglieder, die Saxophon spielen, gemischt und bearbeitet wurden. Die projizierten Texte sind eine Kombination aus Interviews und Liedtexten der Sängerinnen und Sänger. Neben diesen Charakteren wurde ein vierter durch ein Mash-Up anderer Künstler aus derselben Ära geschaffen, die noch leben, wie z.B. Trent Reznor (Nine Inch Nails) und Maynard James Keenan (Tool).
Die große Flexibilität des EWI ermöglichte es, eine Schnittstelle zu schaffen, bei der EW-4 nicht nur die Live-Elektronik steuert, sondern auch die gesamte Kontrolle über die Videoprojektionen und das Licht hat.

Uraufführung: 29.11.2018, Gare du Nord, Basel (CH)

Für Konzertanfragen schreiben Sie uns bitte ein Mail an saschaa@ew-4.art

lu ftstr om 18

The three year project „lu ftstr om“ (2017-2020) is about a colorfoul electronic chambermusic, played with four windcontrollers.

In the season 2018/2019 we will present three new compositions in Basel, Lucerne, Zürich, Karlsruhe, Münster, Bremen und Malmö.

Orm Finnendahl (*1963)                Flock (UA)
Christoph Ogiermann (*1967)  
Mattia Bonafini (*1980)                   SEL – der Trailer  (UA)
Yannis Kyriakides (*1969)             Nightstreams (UA)
Ulrike Mayer-Spohn (*1980)          fEWI (UA)
Emilio Guim (*1981)                       Legend  (UA)

EW-4                                                Electronic Wind Instruments
Sebastian Schottke                       technical execution  and sound engineering

Orm Finnendahl will tie up his new composition to his works that are composed with the “open source” concept, which is including the performers from the beginning in Process of composing. Interactive graphics which the players can manipulate are the basics of the concept.

Yannis Kyriakides will make the four controllers filter, granulate and manipulate a stream of sound. The players navigate through a nocturnal soundscape and shape it.

Christoph Ogierman/Mattia Bonafini  SEL -the Trailer is what the title sais. A preview of a possible composition.

Ulrike Mayer-Spohns piece will be in 3 parts – out of fluctuant single tones, soft chords will slowly appear, speed up and end in noisy gestures. 

For the piece by Emilio Guim the 4 performers will be filmed playing composed miniature solo pieces, which will serve as video and audio material for the projections and electronics respectively. A MaxMSP/Jitter patch will be build for the EWIs to be able to control the projected material. Beside this material it is an hommage to three rock singers; Scott Weiland (Stone Temple Pilots), Chris Cornell (Soundgarden) and Lane Staley (Alice in Chains). Most of samples used are the taken from songs by these three singers.

world premiere: 29.11.2018, Gare du Nord, Basel (CH)

For concert requests please contact us at saschaa@ew-4.art

PRESSESTIMMEN

«Man ist überwältigt von den schier unendlichen Möglichkeiten dieser elektronisch verbundenen Kombinationen für Ohren und Augen.»
Gerda Neuhoeffer, Luzerner Nachrichten, 1.12.2018

«Zugleich wurden die durch Computer erzeugten Klangimpulse und Aktionen der einzelnen Musiker mittels einer „Boids“ genannten Methode des US-Amerikaners Craig Reynolds auf der Leinwand visualisiert: „Saxofon goes Space Invadors“ – quasi..»
Ulrich Coppel, Westfälische Nachrichten, 6.12.2018 

«Als EW-4 verschreiben sie sich nun gänzlich dem digitalen Spiel. Die Interaktion von Mensch und Maschine wird dabei stets mitreflektiert und in futuristischen Sounds gespiegelt.»
JB, Westfalium, 29.11.2018 

«Sperrig, fordernd und ungewohnt klingt die digitale Kammermusik von EW-4, welche jeweils bei technisch versierten Komponisten in Auftrag gegeben wird. Etwa beim 37-jährigen Emilio Guim, der ein multimediales Werk geschrieben hat. Darin treffen live manipulierte Videos auf eine Melange aus schroffen Elektrosounds, Störgeräuschen und ausserirdisch anmutenden Tönen»
Jonas Frehner, Kulturtipp, 22.11.2018 

Zu diesem Konzert können sie folgende Youtube Videos anschauen:
Emilio Guim – Legend
Yannis Kyriakides – Nightstreams
Orm Finnendahl – Flock
Ulrike Mayer-Spohn – fEWI

PRESS REVIEWS

«Man ist überwältigt von den schier unendlichen Möglichkeiten dieser elektronisch verbundenen Kombinationen für Ohren und Augen.»
Gerda Neuhoeffer, Luzerner Nachrichten, 1.12.2018

«Zugleich wurden die durch Computer erzeugten Klangimpulse und Aktionen der einzelnen Musiker mittels einer „Boids“ genannten Methode des US-Amerikaners Craig Reynolds auf der Leinwand visualisiert: „Saxofon goes Space Invadors“ – quasi..»
Ulrich Coppel, Westfälische Nachrichten, 6.12.2018 

«Als EW-4 verschreiben sie sich nun gänzlich dem digitalen Spiel. Die Interaktion von Mensch und Maschine wird dabei stets mitreflektiert und in futuristischen Sounds gespiegelt.»
JB, Westfalium, 29.11.2018 

«Sperrig, fordernd und ungewohnt klingt die digitale Kammermusik von EW-4, welche jeweils bei technisch versierten Komponisten in Auftrag gegeben wird. Etwa beim 37-jährigen Emilio Guim, der ein multimediales Werk geschrieben hat. Darin treffen live manipulierte Videos auf eine Melange aus schroffen Elektrosounds, Störgeräuschen und ausserirdisch anmutenden Tönen»
Jonas Frehner, Kulturtipp, 22.11.2018

watch this project on Youtube:
Emilio Guim – Legend
Yannis Kyriakides – Nightstreams
Orm Finnendahl – Flock
Ulrike Mayer-Spohn – fEWI